GeGe - eine beinahe geniale Figur

GeGe – George Gessler, geboren am 6. März 1924, war ab 1954 freischaffender Künstler. Er verstand sich als Handwerker, der seine Bilder in harter Arbeit erschafft: «Das besondere bei mir ist, dass ich alles selber mache. Ich spanne die Leinwand selber und bereite sie vor. Ich reibe meine Farben an und habe über grosse Strecken meine Bilderrahmen selber gezimmert.»

Die Auseinandersetzung mit einem Thema hat ihn interessiert, nie die Möglichkeiten der Vermarktung. GeGe hat immer mit einem streng strukturierten Tagesablauf gearbeitet. Die Abende widmete er der Literatur, dem Gespräch über Kunst, Politik, Gott und die Welt.

Die wenigsten Bilder von GeGe sind leicht zugänglich, er selbst war es auch nicht. GeGe hat einen eigenen Stil entwickelt und sich einer Anpassung an den sich wandelnden Zeitgeschmack verweigert. Zentral war ihm die Aussage des Bildes, die Geschichte dahinter. Abstraktion kenne er nur in der Komposition, das heisse «im technischen Teil eines Bildaufbaus». Als Maler gehe er «um das Ding herum», ohne sich dabei vom «Geistigen» zu entfernen. Der mit GeGe befreundete Stattgarter Theaterpädagoge Martin Seeger bezeichnete ihn als "beinahe geniale Figur".

GeGe ist am 11. April 2012 friedlich und sanft zu Hause in Ottenbach entschlafen.